Für Europa nur die Besten!

Auf der Suche nach Europas Besten

Ursprünglich wollte ich heute das brandaktuelle Thema „Alleinerzieher und Sex“ vertiefen, aber es ist Sommer und da soll es leicht und heiter zugehen.

 

Zum Beispiel mit dem Thema EU — jener Gemeinschaft kleiner Staaten, die einander nicht ausstehen können und trotzdem miteinander leben müssen.

Bei einer so komplizierten Angelegenheit ist es superklar, dass nur die Besten der Besten dorthin geschickt werden, um die unterschiedlichen Interessen unter einem Schutzschirm zu vereinen. Darum hat Deutschland seinen besten Mann — die beste Frau bleibt zu Hause und macht die Kanzlerin — dorthin geschickt: Günther Öttinger.

Der Mann spricht ein ungewöhnlich einprägsames Englisch, das angeblich nicht einmal Menschen aus Baden-Württemberg verstehen und ist somit geradezu prädestiniert, deutsche Politik international zu propagieren. Wobei der Mann auch in seiner Muttersprache (sie ähnelt dem Deutschen ein wenig) gut drauf ist, etwa beim Witzeerzählen. Harald Schmidt zeigte dafür ein ungeheuer lustiges Beispiel.

(Ich distanziere mich übrigens ausdrücklich von Harald Schmidt, weil der Wörter in den Mund nimmt, die ich noch nie gehört habe, weil ich nämlich aus anständigen Verhältnissen stamme, auch das N.-Wort. Für Harald Schmidt gilt in diesem Zusammenhang die Schuldsvermutung!)

Herr Öttinger trat laut Wikipedia  auch für ein Verbot des Motorradfahrens auf öffentlichen Straßen ein. Er wusste, warum, schließlich wurde er laut diesem Eintrag 1991 mit 1,4 Promille Alkohol am Steuer erwischt. Später revidierte er diese Aussage und fand Motorradfahren „eine schöne und reizvolle Freizeitbeschäftigung.“

Soferne einem kein Autofahrer mit 1 Promille Alkohol im Blut entgegenkommt.

Öttinger

Beck tu se Ruhts!

Aber zurück zu den Wurzeln des Textes, wie man früher sagte.

Was Deutschland sein Öttinger ist Österreich sein Hahn. Der EU-Regionalkommissar (hierzulande auch Zwetschkenkommissar genannt) unterstützte 2011 die Initiative „Österreichs EU-Bürgermeister/in 2011“, ein bahnbrechendes Ereignis, das leider in der Öffentlichkeit nicht wahrgenommen wurde.

„Ich kenne mittlerweile viele Bürgermeisterinnen und Bürgermeister, die meisten von ihnen sind auf ihre Weise Originale und ich bin überzeugt, dass eines der besten Originale Bürgermeisterin oder Bürgermeister Österreichs werden wird.“

Ich habe angenommen, dass den Titel der Wiener Bürgermeister Michael Häupl ergattern wird, das ist falsch, denn „der Ortschef der burgenländischen Gemeinde Mörbisch, Peter Vargyas, hat es nun geschafft: Er darf sich ab sofort auch „‚Österreichs EU-Bürgermeister des Jahres 2011‘ nennen.“

Unser Hahn

Laut Wikipedia widmete sich der österreichische Joschi von 1976 an zunächst sechs Jahre dem enorm schwierigen Studium der Rechtswissenschaften. Der Abschluss ging sich leider nicht aus und so beschäftigte er sich danach mit Philosophie, Publizistik und Germanistik. 1987 — also 21 Jahre nach Matura bzw. Abitur — war es endlich so weit: Aus dem Joschi wurde ein Dr. Joschi!

Kein Wunder, dass ein Mann von solcher Exzellenz erst österreichischer Wissenschaftsminister (das Ressort wurde von der ÖVP nach dieser exzellenten Besetzung abgeschafft), später EU-Kommissar werden musste. Seine mitreißende Rede vor dem Österreichischen Journalisten Club wurde daher bereits 38 Mal (!!!) angesehen! (Okay, ein Klick stammt von mir, aber das sind bloß etwa 3 Prozent alles Klicks.)