Schöne Tage noch! – Leseprobe 4

Leseprobe 4

Sieben kurze Geschichten von Menschen, deren Leben sich verändert. Manchmal mit großen, manchmal mit kleinen Auswirkungen.

Das störte sie nicht. Sie hatte offenbar seit Tagen nichts gegessen, denn sie verlangte gleich nach Gebäck. Er hatte für das Gulasch selbstgemachte Semmeln vorbereitet, wie er beiläufig erwähnte. Magdalena nickte und berichtete von ihrer Getreidemühle und dass sie Brot vom Bäcker nicht mehr essen könne, seit sie das Brotbacken entdeckt habe. Sie redete behende drauflos und fragte Egon/Christian zwischendurch über sein Leben aus.

Das hatte er nicht so gern und verlagerte daher das Gespräch in die Küche, um das Gulasch aufzuwärmen. Sie beobachtete ihn ungeniert und als er ihr ein Glas Prosecco einschenkte und sie umarmen wollte, wies sie ihn freundlich ab. Am spannendsten, befand sie, sei doch der Anfang. Die Vorspeise. Er nickte betreten.

Wieder zurück im Wohnzimmer aß sie vornehm, aber zügig einen Teller leer und freute sich über einen zweiten. Auch das Bier schmeckte ihr, sie fand sogar lobende Worte für das Essen. Allerdings hätte sie etwas mehr Paprika verwendet, aber das sei Geschmackssache. Egon/Christian überlegte gerade, welche Musik er spielen sollte, da wünschte sie sich bereits etwas Klassisches.

„Aber nicht den Bolero!“ Sie lächelte schelmisch. „Und auf keinen Fall Richard Wagner.“

 

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